7. Gesundheitskonferenz: FASD – geht alle an im Landkreis Heidenheim (17. - 19. Oktober 2023)

FASD (engl. Fetal Alcohol Spectrum Disorders) steht für Fetale Alkoholspektrumstörung. Alkohol in der Schwangerschaft ist die häufigste Ursache für nicht genetisch bedingte, kindliche Fehlbildungen, die vollständig vermeidbar sind, wenn die werdende Mutter auf Alkohol verzichtet.

Auch in kleinen Mengen kann Alkoholkonsum in der Schwangerschaft zu angeborenen Fehlbildungen, geistigen Behinderungen, Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten führen. Betroffene haben häufig extreme Verhaltensauffälligkeiten und Lernschwierigkeiten, sie leiden ein Leben lang unter den Beeinträchtigungen und sind in vielen Bereichen auf Hilfe und Betreuung angewiesen. Trotzdem trinkt laut FASD Deutschland e. V. mehr als jede vierte Frau in Deutschland Alkohol während der Schwangerschaft.

FASD kommt in allen Gesellschaftsschichten vor und ist in Deutschland im Vergleich zu anderen Erkrankungen/Behinderungen noch nicht ausreichend bekannt.

Auswirkungen in allen Altersstufen

Die Diagnostik der FASD erfolgt nach der S3-Leitlinie FASD (Stand Juni 2016, Quelle: FASD Deutschland):

  • Wachstumsauffälligkeiten
  • Auffälligkeiten im Gesicht
  • Auffälligkeiten im zentralen Nervensystem
  • bestätigte oder nicht bestätigte Alkoholexposition

Die Diagnose wird gestellt, wenn in allen der ersten drei oben genannten Bereiche Auffälligkeiten vorliegen. Diese Diagnose – Vollbild genannt – kann auch gestellt werden, wenn keine genaue Alkoholanamnese vorliegt.

Für die Diagnose pFAS (partielles Fetales Alkoholsyndrom) müssen sich in zwei der erstgenannten Bereiche Auffälligkeiten zeigen und es muss eine Alkoholexposition in der Schwangerschaft vorliegen.

Alkoholbedingte neurologische Entwicklungsstörungen (ARND = Alcohol related Neuro-developmental Disorders) werden nur bei gesicherter Alkoholexposition während der Schwangerschaft diagnostiziert. Die Dysfunktionen des Nervensystems (z. B. eine Teilleistungsstörung) stehen im Vordergrund, da keine körperlichen Merkmale wie die typischen Gesichtsveränderungen oder Minderwuchs vorliegen.

Um so ein Kind zu bekommen, muss man süchtig sein – oder?

Gewohnheitstrinken oder gelegentliches „zu viel Trinken“ bei festlichen Anlässen kann bereits Schäden verursachen. Davon sind laut ÄrzteZeitung jährlich etwa 177 von 10.000 Kindern betroffen.

Deshalb:

Schwanger? Alkohol? KEIN SCHLUCK!!