FASD – geht alle an!
FASD (engl. Fetal Alcohol Spectrum Disorders) steht für Fetale Alkoholspektrumstörung. Alkohol in der Schwangerschaft ist die häufigste Ursache für nicht genetisch bedingte, kindliche Fehlbildungen, die vollständig vermeidbar sind, wenn die werdende Mutter auf Alkohol verzichtet.
Auch in kleinen Mengen kann Alkoholkonsum in der Schwangerschaft zu angeborenen Fehlbildungen, geistigen Behinderungen, Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten führen. Betroffene haben häufig extreme Verhaltensauffälligkeiten und Lernschwierigkeiten, sie leiden ein Leben lang unter den Beeinträchtigungen und sind in vielen Bereichen auf Hilfe und Betreuung angewiesen. Trotzdem trinkt laut FASD Deutschland e. V. mehr als jede vierte Frau in Deutschland Alkohol während der Schwangerschaft.
FASD kommt in allen Gesellschaftsschichten vor und ist in Deutschland im Vergleich zu anderen Erkrankungen/Behinderungen noch nicht ausreichend bekannt.
Aktuell geht man laut dem FASD Fachzentrum Hamburg in Deutschland von 2 Prozent aller Geburten aus, die von einer fetalen Alkoholspektrumstörung betroffen sind. Das sind mehr als 15.000 Neugeborene jedes Jahr. Somit kommen quasi pro Stunde zwei Kinder mit einer FASD zur Welt, allein in Deutschland. Die Dunkelziffer liegt vermutlich eher bei 4 bis 5 Prozent.
Auswirkungen in allen Altersstufen
Laut der zertifizierten FASD-Fachkraft Ulrike Altmann können sich folgende Herausforderungen im Alltag ergeben:
- Aggressivität/Wut
- Trauer
- Frustrationen
- Antriebslosigkeit/Rückzugsverhalten
- Regression
- Im Mittelpunkt stehen wollen
- Selbstständigkeitsentwicklung
- Schlafstörungen/Albträume
- Essverhalten
- Körperhygiene
- Einkoten/Einnässen
- Probleme in sozialen Gruppen
- Lernen
- Ausbildung/Beruf
- Ausreißen/Weglaufen
- Gefährliche Situationen
- Sexualverhalten/sexualisiertes Verhalten
- Sucht
- Lügen/Konfabulation
- Stehlen/Kriminalität
Deshalb: