Informationsnachmittag des Kreisforstamts für Waldbesitzer
Welche waldbaulichen Möglichkeiten bieten sich für Privatwälder? Antworten auf diese und weitere Fragen erhielten rund 60 Privatwaldbesitzer und weitere interessierte Teilnehmende kürzlich beim Informationsnachmittag des Kreisforstamts des Landratsamts Heidenheim auf der Schäfhalde bei Steinheim.
Bei der Veranstaltung für Waldbesitzer wurde darüber informiert, dass die Wälder auf die in Zukunft veränderten klimatischen Verhältnisse vorbereitet werden. Damit verbunden sind vor allem höhere Jahresdurchschnittstemperaturen und weniger oder ungleichmäßig verteilter Niederschlag. Viele bislang etablierte Baumarten haben es dann schwer. Die im Privatwald häufig anzutreffende Fichte ist oft problematisch wegen ihrer Anfälligkeit gegenüber Sturm und Borkenkäfer. Künftige Waldbestände müssten „breiter aufgestellt“ sein, erläuterte Andreas Kühnhöfer, Leiter des Forstreviers Steinheim. Bei der Bepflanzung von Waldflächen, deren bisheriger Baumbestand Sturm oder Borkenkäfer zum Opfer fiel, müssten klimaresiliente Baumarten gewählt werden. Vor allem die Eiche sei oftmals besonders geeignet, da sie auch Trockenheitsphasen übersteht. Aber auch hier gilt es, Mischbaumarten einzubringen, um das Risiko „auf mehrere Schultern zu verteilen“, so Kühnhöfer. Damit die gepflanzten Bäume sicher durch die risikoreiche Jugendphase kommen, bedarf es einer intensiven Pflege, die sich dann aber in einem ansehnlichen Mischwald auszahlt.
Wenn der Altbestand noch besteht, sollte dagegen auf den Boden geachtet werden. Welche Baumarten wachsen in der sogenannten Naturverjüngung? Das sind die Bäume, die sich aus den Samen der vorhandenen Altbäume entwickeln. „Auf den ersten Blick sieht man nur grün. Bei genauem Hinsehen, stellt man fest, dass da eine Vielzahl an Baumarten kommt – von der Natur quasi geschenkt“, erläuterte Berit Haag, Mitarbeiterin des Kreisforstamts und dort für Förderung und Privatwaldangelegenheiten zuständig. Es gilt, mit der Natur zu arbeiten und die vielen Mischbaumarten herauszupflegen, damit nicht einzelne überwachsen werden. Auch der Schutz mit einer Wuchshülle kann im Einzelfall sinnvoll sein, um besondere Baumarten vor Verbiss durch Rehwild zu schützen.
Johannes Kopp, stellvertretender Leiter des Kreisforstamts, informierte über das aktuelle Holzmarktgeschehen und verwies auf die Bedeutung des Rohstoffs Holz, der aus nachhaltiger Forstwirtschaft gewonnen wird. Zudem ermutigte er Waldbesitzer, weiter engagiert im eigenen Wald tätig zu sein, der teilweise seit Generationen im Familienbesitz gepflegt wird. Damit die Waldbesitzer die hierfür notwendigen „Werkzeuge“ an die Hand bekommen, soll der Informationsnachmittag des Kreisforstamts zukünftig jährlich an einer anderen Stelle im Landkreis stattfinden, um den Waldbesitzern ein möglichst niederschwelliges Informationsangebot bieten zu können.
Für Fragen zu forstlichen Themen steht das Kreisforstamt des Landratsamts Heidenheim unter Telefon 07321-321 1371 oder per E-Mail an ufb-heidenheim@landkreis-heidenheim.de zur Verfügung.
207/2024