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Dritter Steuerkreis des Mobilitätspaktes Aalen – Heidenheim

Fortschritte in allen Bereichen – mit dem Ziel der Verbesserung der Mobilität und Stärkung nachhaltiger Mobilitätsformen

Einige neue Ziele haben sich die Partnerinnen und Partner des Mobilitätspakts Aalen – Heidenheim bei der dritten Steuerkreissitzung am Mittwoch (4. Oktober 2023) im Landratsamt Ostalbkreis gesteckt. Unter Leitung von Verkehrsminister Winfried Hermann zogen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Aalen zugleich eine erfreuliche Bilanz zu bereits abgeschlossenen und weiter vorangebrachten Maßnahmen im Rahmen des aktuellen Maßnahmenpaketes. Im Fokus der weiteren Zusammenarbeit und des aktiven Austauschs steht, eine deutliche Verbesserung der Mobilität im Verkehrsraum Aalen – Heidenheim für die Bürgerinnen und Bürger zu erreichen und nachhaltige Mobilitätsformen zu stärken. Die Öffentlichkeit soll in einem modernen Beteiligungsformat – durchgeführt vom Regierungspräsidium Stuttgart – eingebunden werden.

Verkehrsminister Winfried Hermann machte deutlich: „Es ist eine Freude zu sehen, wie die Partnerinnen und Partner des Mobilitätspaktes zusammenwirken, um mit Einsatz und vielen guten Ideen Verbesserungen für den klimafreundlichen Nahverkehr zu erreichen und die umweltschonende Mobilität im Raum Aalen – Heidenheim nach vorne zu bringen. Die Verkehrswende kann nur gelingen, wenn alle an einem Strang ziehen und mit Geduld und Nachdruck die Projekte vorantreiben. Mobilitätspakte wie dieser sind dafür wegweisende Beispiele“.

Regierungspräsidentin Susanne Bay sagte: „Ich freue mich, dass im kommenden Jahr wieder eine Beteiligung von zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern, Interessenverbänden sowie und Partnerinnen und Partnern durchgeführt wird. Die Beteiligung der Öffentlichkeit ist uns ein großes Anliegen – ebenso die vielfältigen Mobilitätsmaßnahmen, die wir gemeinsam voranbringen.“

Einige Maßnahmen konnten seit dem Start des Mobilitätspaktes abgeschlossen werden, viele Projekte befinden sich in der Umsetzung und einige grundlegende Neuerungen und Planungen stehen an. Eine Gesamtschau aller Maßnahmen finden sich auf der Internetseite des Mobilitätspakts unter https://www.mobilitaetspakt-aa-hdh.de/massnahmen.

Erfolgreich abschließen konnte man nach zweijähriger Laufzeit das Pilotprojekt der kostenlosen Öffnung des Zeiss-Werksbusses für Mitarbeitende anderer Firmen in Oberkochen. Auch konnte von der Schaffung bleibender Strukturen bei der Ausweitung des mobilen Arbeitens in den Betrieben seit der Pandemie berichtet werden. Damit tragen die Unternehmen dauerhaft dazu bei, den ökologischen Fußabdruck zu verringern und den Verkehr zu entlasten. Weiter wurde im Handlungsfeld des öffentlichen Personennahverkehrs vom Abschluss zahlreicher Maßnahmen berichtet, die den Umstieg zur nachhaltigen Mobilität durch neue attraktive Angebote befördern.

Insbesondere beim Ausbau und der Elektrifizierung der Brenzbahn - als ein entscheidendes Schlüsselprojekt innerhalb des Mobilitätspaktes und für die Region - konnten weitreichende Fortschritte mit dem Abschluss wesentlicher Planungsschritte erzielt werden. Um in die konkreten Infrastrukturplanungen einzusteigen, laufen derzeit Verhandlungen zwischen den kommunalen Partnerinnen und Partnern, dem Verkehrsministerium Baden-Württemberg und der Deutschen Bahn über den Abschluss eines Planungs- und Finanzierungsvertrags für die ersten Leistungsphasen nach der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI). Schließlich wurden im Bereich der Innovation und Vernetzung zwei Studien abgeschlossen, die Impulse und neue Wege im Bereich von Seilbahnpotentialen für die Region und von regionalen Logistikkonzepten aufzeigen.

Im Handlungsfeld Straße wurde vom mehrstufigen Beteiligungsprozess der Stadt Aalen im vergangenen Jahr berichtet, bei dem zahlreiche Vorschläge für eine mögliche Trassenführung des A 7-Südzubringers und zur Verbesserung der umweltfreundlichen Mobilität im Verkehrsraum zwischen Aalen, Oberkochen und Heidenheim erarbeitet, analysiert und bewertet wurden. Der Gemeinderat der Stadt Aalen hat nach Abschluss der Öffentlichkeitsbeteiligung im Juni 2023 mit großer Mehrheit eine Trassenvorzugsvariante beschlossen, die in das weitere Linienbestimmungsverfahren des Regierungspräsidiums Stuttgart mit einbezogen wird.

Verbesserung der Mobilität und die Stärkung nachhaltiger Mobilitätsformen im Mobilitätspakt im Fokus

Im Rahmen der Förderung des Ausbaus der Fußverkehrsinfrastruktur haben die Partnerinnen und Partner einen zusätzlichen Schwerpunkt auf das Thema Fußverkehr und Ortsmitten gelegt und dazu eine Austauschplattform „Ortsmitten“ gegründet. In diesem Netzwerk verfolgen die Projektpartnerinnen und -partner das Ziel, den Fußverkehr qualitativ zu stärken und eine erhöhte Aufenthaltsqualität in Ortsmitten zu entwickeln.
 
Ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer fundierten Berurteilungsgrundlage ist eine zusammenhängende Verkehrsuntersuchung für den Raum Aalen – Heidenheim, in der auch die Wechselwirkungen der verschiedenen Verkehrsträger untereinander betrachtet werden. Erste Ergebnisse der im Frühjahr 2022 beauftragten Analyse unter Federführung des Regierungspräsidiums Stuttgart liegen zwischenzeitlich vor und konnten im Steuerkreis diskutiert werden. Im Ergebnis zeigt die Untersuchung die Verkehrsproblematik der B 19 in der Tallage auf und bietet erste Lösungsansätze, die es in der weiteren Zusammenarbeit näher zu betrachten gilt. Die Partnerinnen und Partner sind sich einig, dass sowohl die Wirtschafts- als auch die Siedlungsentwicklung im Blick behalten werden und der Umweltverbund als Lösungsstrategie im Fokus stehen sollte. 
Die Kochertalbrücke zwischen Aalen-Unterkochen und Oberkochen muss bis 2027 aufgrund ihrer Restnutzungsdauer durch einen Neubau ersetzt werden. Wegen der Wichtigkeit der B 19 im Verkehrssystem der Region Ostalb und der massiven Auswirkungen auf die Verkehrsbeziehungen im Korridor Aalen – Heidenheim, die sich bei dem Ersatzneubau der Kochertalbrücke ergeben können, hat der Steuerkreis beschlossen, die Maßnahme B 19 Ersatzneubau Kocherbrücke Unterkochen in das Maßnahmenpaket des Mobilitätspaktes Aalen – Heidenheim aufzunehmen. Die Planung des Projekts erfolgt durch das Regierungspräsidium Stuttgart. Für die Herstellung eines Ersatzneubaus wird eine Bauzeit von rund drei Jahren veranschlagt.
 
Mit dem Ziel, Mobilität in der Raumschaft zu verbessern, wurde die neue Maßnahme zur Anbindung und Mobilität des Gewerbegebietes Tallage Oberkochen/Königsbronn im Steuerkreis beschlossen. Verschiedene Bausteine einer Mobilitätsentwicklung sollen aufgezeigt werden, die dann verkehrsträgerübergreifend in den Bereichen Radverkehr, ÖPNV, Betriebliches Mobilitätsmanagement sowie Straßenverkehr weiterentwickelt werden können. Die Partnerinnen und Partner sind sich einig, dass sich die Kooperationsplattform des Mobilitätspaktes sehr gut eignet, die Maßnahme vernetzt und gemeinschaftlich anzugehen. Eine Sonderarbeitsgruppe unter Leitung der Gemeinde Königsbronn wird sich mit der Entwicklung der neuen Maßnahme beschäftigen.

Beteiligung der Öffentlichkeit

In Hinblick auf die Halbzeit der Laufzeit des Mobilitätspaktes Aalen – Heidenheim soll die Öffentlichkeit auch weiterhin in geeigneter Weise eingebunden werden, um das Wissen der Bürgerinnen und Bürger und die Expertise der zivilgesellschaftlichen Akteure bestmöglich nutzen zu können. Die Partnerinnen und Partner haben im Steuerkreis beschlossen, zum Thema Mobilität in der Tallage ein Werkstattgespräch im Rahmen einer dialogischen Bürgerbeteiligung zu veranstalten. Dabei sollen sich neben den zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern aus dem Gebiet des Mobilitätspaktes auch Vertreterinnen und Vertreter von Interessenverbänden sowie Pendlerinnen und Pendler mit dem Thema Mobilität in der Tallage auseinandersetzen und diskutieren. Die Ideen und Eingaben aus dem Werkstattgespräch fließen in den Arbeitsprozess der entsprechenden Sonderarbeitsgruppe ein. Die Veranstaltung soll im Frühjahr 2024 stattfinden. Die Organisation dafür übernimmt federführend das Regierungspräsidium Stuttgart.
 
Die Verantwortlichen des Mobilitätspakts haben in der Steuerkreissitzung abschließend einvernehmlich bekräftigt, die fruchtbare Zusammenarbeit und den aktiven Austausch weiter engagiert fortzuführen. Gemeinsam arbeiten sie daran, eine deutliche Verbesserung der Mobilität in der Raumschaft Aalen – Heidenheim für die Bürgerinnen und Bürger zu erreichen und nachhaltige Mobilitätsformen zu stärken.
 
Einen Gesamtüberblick aller Maßnahmen finden Sie auf der Internetseite des Mobilitätspakts unter https://www.mobilitaetspakt-aa-hdh.de/massnahmen.

Hintergrundinformationen:
 
Mobilitätspakt Aalen-Heidenheim
Unter der politischen Leitung des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg wurde der Mobilitätspakt Aalen-Heidenheim im Oktober 2020 durch das Regierungspräsidium Stuttgart, die Landkreise Heidenheim und Ostalbkreis, die Städte Aalen, Heidenheim und Oberkochen, die Gemeinde Königsbronn, die Unternehmen Carl Zeiss AG, Voith GmbH & Co. KG, Paul Hartmann AG, die Hochschule Aalen, der Regionalverband Ostwürttemberg und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostwürttemberg sowie die Nahverkehrsgesellschaft mbH des Landes gegründet. Gemeinsam sollen unter dem Leitbild einer nachhaltigen Mobilität Lösungsansätze erarbeitet und Maßnahmen umgesetzt werden, um der hohen verkehrlichen Belastung im Raum Aalen - Heidenheim entgegenzuwirken. Mit dem Mobilitätspakt sollen spürbare Verbesserungen hin zu einer vernetzten und neuen Mobilität in der Region Aalen-Heidenheim gelingen. Ausgangspunkt für die Gründung des Mobilitätspaktes ist die Erkenntnis, dass das bisherige Verkehrssystem vielfach an die Grenzen der Leistungsfähigkeit stößt.
Weitere Informationen unter http://www.mobilitaetspakt-aa-hdh.de.
 
Mobilitätspakte in Baden-Württemberg
Mobilitätspakte sind Plattformen des Austausches, um tragfähige Mobilitätslösungen
für eine Lebens- und Wirtschaftsregion zu entwickeln. Verantwortliche Akteurinnen
und Akteure schließen sich zusammen, um gemeinsam verkehrsträgerübergreifende
Maßnahmen für die überlastete Infrastruktur in den entsprechenden Wirtschaftsräu-
men zu erarbeiten und dabei die Klimaschutzziele im Blick zu behalten.
 
Weitere Informationen gibt es auch auf der Internetseite des Verkehrsministeriums unter: http://www.vm.baden-wuerttemberg.de/de/politik-zukunft/nachhaltige-mobilitaet/mobilitaetspakte.

Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Stuttgart vom 4. Oktober 2023

(Erstellt am 05. Oktober 2023)